Der Rücktritt von Gesine Lötzsch ist das Zeichen – das Signal der Geschichte an die „Linken“: Es ist so weit! Der Zeitpunkt ist gekommen, an dem fortgeführt werden kann, was 1919 mit den Schüssen auf Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht abrupt endete: die Befreiung der Welt vom bösen Kapitalismus und öden Demokratismus durch zwei ideale Heilsgestalten!
Doch lassen wir die Geschichte selbst sprechen: „Hallo, Genoss‘nn und Genoss’n. Merkt ihr endlich, was ich Euch serviert habe? Ihr müsst jetzt Sahra und Oskar als neue Führer wählen, wenn ihr den Weg zum Kommunismus noch finden wollt! Glaubt ihr denn, dass sei bloßer Zufall, dass eine junge ostdeutsche Kommunistin und ein alter westdeutscher Antikapitalist sich plötzlich sexy finden? Solche Zufälle kenne ich nicht. GESCHICHTE WIRD GEMACHT! ES IST ANGERICHTET! VÖLKER, HÖRT DIE SIGNALE! Ende der Durchsage.“
Na, da ist eigentlich jeder Kommentar überflüssig. Selbst mindergläubige „Linke“ dürften merken, dass so eine Chance nicht wiederkehren wird: zum einen, das immerwährende Bedürfnis deutscher Sozialisten nach erleuchteten Führern in Doppelgestalt (Marx & Engels, Luxemburg & Liebknecht, Lenin & Stalin, Castro & Chavez …) zu befriedigen, und zum anderen, der Frage tausender DDR-Schulkinder eine verspätete, aber vorwärtsweisende Antwort zu geben: „Sind Rosa und Karl denn kein Paar gewesen?“ Glückauf!