Sehr geehrter Herr Präsident Putin!
Mit großer Anteilnahme haben die Freunde Ihres großen Landes von dem heimtückischen Anschlag einer Punkband auf die Würde des russischen Staatsapparates erfahren. Ihre Betroffenheit war umso größer als sie erfuhren, dass die Songtexte der Band ein ungünstiges Bild des (damals erst) designierten Staatspräsidenten Putin zeichneten. Jedoch sehen wir mit tiefer Befriedigung, dass Sie und die russische Machtvertikale sich von diesem schändlichen Attentat recht bald erholt haben.
Nachdem heute den hochgefährlichen Musikerinnen eine großzügige Verlängerung der Untersuchungshaft bis Januar 2013 gewährt wurde (Dank an die unabhängige Justiz!), richten die Unterzeichneten eine bescheidene Bitte an Sie. Wir würden es sehr begrüßen, wenn „Pussy Riot“ während ihrer Haftzeit veranlasst würde, die inkriminierten Songs in gut verständlichen deutschen und englischen Fassungen vorzutragen. Es darf der Weltöffentlichkeit nicht länger vorenthalten bleiben, gegen welch niederträchtiges Rowdytum Sie sich in gewohnt heldenhafter Manier durchgesetzt haben. Als Gegenleistung für die erbetenen „Riot“-Versionen können wir Ihnen das ungeschmälerte Entsetzen aller Freunde der russischen Demokratie zusichern.
Mit der üblichen Hochachtung,
Helmut Wiesenthal
und viele andere
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