Es war genau gestern morgen im Deutschlandfunk, als Rösler nach seiner Position zu Eurobonds gefragt wurde. Nachdem CDU-Politiker schon emsig bekundet hatten, die strikte Ablehnung von gemeinsam verbürgten EZB-Anleihen sei nicht mehr aktuell, legte sich der Bundeswirtschaftsminister nochmal mit knallharten Formulierungen fest: Eurobonds sind und bleiben des Teufels!
Natürlich ist Rösler schlau genug, um zu wissen, dass die Kanzlerin nahezu alles, was sie einst in Sachen Euro-Rettung abgelehnt hat, einige Zeit später als angeagte Patentlösung präsentiert. Da werden Eurobonds keinen Unterschied machen.
Was der gute Rösler in Wirklichkeit sagen wollte, ist offenbar: Die Einführung von Eurobonds wird eine ideale Rechtfertigung sein, den Krempel hinzuschmeißen und die schwarz-gelbe Regierung zu beenden. Dann kann die SPD in die Regierung rücken und wieder für halbwegs berechenbare Politik im Euro-Raum sorgen (natürlich nur, wenn sich die Genossen rechtzeitig einigen, was sie wollen und wer damit glänzen darf…).
Der Hintergrund: Seit Rösler Parteivorsitzender ist, kann er nicht mehr ignorieren, wie traurig es tatsächlich um die FDP bestellt ist. Und als Ehrenmann, der es gewohnt ist, die Sache über die Partei zu stellen – vielleicht aber auch als verkappter Sozi? – möchte er die FDP so bald wie möglich dahin bringen, wo sie hin gehört: ins Aus. Ein anständiger Kerl! Danke, Mann!